Der Katzenkauf

Grundsätzlich möchte ich – auch wenn ich Züchterin bin- darauf aufmerksam machen, dass es zahlreiche Katzen gibt, die in Tierheimen auf neue Besitzer warten. Dort finden Sie sehr oft Jungtiere und ab und zu auch Rassekatzen.

Hauskatze oder Rassekatze?

Wenn Sie Ihrer Katze Freigang gewähren möchten, eignet sich meist eine Hauskatze aus dem Tierheim oder vom Bauernhof besser. Viele Katzen sind schon an den Freigang gewöhnt und brauchen diesen.

Suchen Sie eine Wohnungskatze, die höchstens kontrollierten Freigang (Gehege im Garten, katzensicherer Balkon, Spazierengehen mit Leine) bekommt, empfiehlt sich eine Rassekatze.

Bei Rassekatzen ergibt sich die Möglichkeit sich eine Katze auszusuchen, die von ihrem Charakter zu Ihrem Lebensstil bzw. zu den Gegebenheiten passt. So gibt es lebhafte Katzen, wie die Siamkatzen oder die Abessiner. Hier sollte die Wohnung groß sein, so dass man genug Kletter- und Spielmöglichkeiten zur Verfügung stellen kann.

Sucht man eher eine gemütliche Katze, so fährt man mit der Britisch Kurzhaar und der Russisch Blau am Besten. Diese Rassen haben überhaupt kein Problem mit einer reinen Wohnungshaltung, wobei ich meinen Katzen den Balkon nicht vorenthalte.

Sanftmütige Katzen sind zum Beispiel die Maine Coones oder die Somalikatzen. Diese familienfreundlichen Rassen eignen sich daher gut für Haushalte mit Kindern.

Diese Aufzählung ist nicht abschließend. Es gibt so viele Rassen, dass es mir nicht möglich ist alle zu beschreiben. Hierzu kann man Google nutzen. Ich möchte nur aufzeigen, dass die Wahl der Rasse entscheidend sein kann und Sie wollen ja eine Katze, die Sie ein Leben lang begleitet.

Kater oder Katze?

Viele sagen, dass kastrierte Kater ruhiger und lieber sind als Katzen. Das kann man so pauschal nicht sagen, da es von mehreren Faktoren abhängt: Aufzucht, Rasse und Gegebenheiten in der neuen Wohnung.

Wo dennoch das Geschlecht eine Rolle spielen könnte ist bei der Größe und dem Gewicht. Ein Extrembeispiel sind kastrierte Maine Coone-Kater, die auch mal 10kg und mehr auf die Waage bringen können. Auch die bekannten „Kater-Bäckchen“ bei Britisch Kurzhaar-Katern gefallen nicht jedem.

Besitzt man bereits eine Katze/Kater sollte man dies bei der Auswahl der Zweitkatze bedenken. Kater spielen und raufen anders als Katzen. Da kann es schon zu Unverständnis zwischen den Katzen kommen.

Wie finde ich einen seriösen Züchter?

Ein seriöser Züchter beschränkt sich in der Zucht auf maximal zwei Rassen. Das Wissen, welches für eine Rasse benötigt wird ist enorm, so dass es mit jeder weiteren Rasse unwahrscheinlicher wird, dass man sich an den Rassestandard hält und die Kitten entsprechend aufzieht.

Er wird darauf bestehen, dass Sie mindestens ein Mal zu Besuch waren, um die Kitten kennenzulernen und um Sie kennenzulernen. Dabei werden meist gleich die Haltungsbedingungen in der neuen Wohnung und die Entscheidung über Rasse und Geschlecht besprochen. Sie können sich das Zuhause der Kitten inkl. aller dort lebenden Katzen anschauen. Der Züchter sollte die einzelnen Charaktere der Kitten beschreiben können. So können Sie auch sicher gehen, dass er seine Katzen kennt und sich ausreichend mit ihnen beschäftigt.

Lassen Sie die Finger von Babys, die Ihnen in einem extra vorbereiteten Raum ohne Mutterkatze vorgestellt werden!

Ein weiterer Hinweis auf einen guten Züchter sind die Unterlagen, die Sie beim Kauf von ihm mitbekommen. Darunter sollten sich der Stammbaum, der EU-Heimtierausweis (Impfpass) und der Kaufvertrag befinden. Manche Züchter geben zudem noch ein Paket mit dem gewohnten Futter, Katzenstreu und Spielzeug mit. Damit fällt es dem Kitten nicht so schwer sich an die neue Umgebung zu gewöhnen und Sie können sicher sein, dass es frisst, da es das Futter ja bereits kennt.

Ein guter Züchter steht Ihnen auch nach der Vermittlung mit Rat und Tat zur Seite!